Οικουμένη & Ökumene
Ökumene – ein spannender Vortrag zu einem vielschichtigen Begriff
Am 28.4. lud Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria zum von der ÖGG initiierten Vortrag
„ΟΙΚΟΥΜΕΝΗ & ÖKUMENE – Ein griechischer Begriff der Einheit im Wandel der Zeiten“
von Dr. Mihailo Popović (Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien).
Den gediegenen Rahmen für einen abwechslungsreichen Veranstaltungsabend stellte freundlicherweise Metropolit Arsenios in Form der Kirche zum Heiligen Georg zur Verfügung, die zu diesem Zweck mit Sitzreihen als Vortragsraum gestaltet wurde; dafür sei Seiner Eminenz an dieser Stelle herzlich im Namen der ÖGG gedankt.
Durch die Veranstaltung führte ÖGG-Obmann Anastasios Strikos, seines Zeichens selbst Musiker und Dirigent, der zur musikalischen Begleitung eine besondere Künstlerin kurzfristig aus Athen nach Wien holte: Sophia Labropoulou, eine Meisterin des traditionellen Saiteninstruments Kanun.
Metropolit Arsenios sprach einleitende Worte zur Begrüßung des zahlreich erschienen Publikums und stellte die Veranstaltung außerdem unter ein aktuelles karitatives Motto: die Unterstützung des Rhodos-Kulturprojekts der ÖGG, in dessen Rahmen seit 2010 jährlich die Siegerinnen und Sieger der österreichischen Landes-Olympiaden in Altgriechisch durch eine Siegerehrungsreise auf die landschaftlich und kulturell faszinierende Insel Rhodos ausgezeichnet werden. Seine Eminenz verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, dass der jährlich benötigte Unterstützungsbetrag durch Spenden der orthodoxen Gemeinde aufgebracht werden könnte, insbesondere in Anbetracht des tiefgehenden kulturellen und völkerverbindenden Aspekts des Projekts.
ΟΙΚΟΥΜΕΝΗ – der Begriff bedeutet in seiner ursprünglichen Konzeption „die (gesamte) von Menschen bewohnte Welt“. In einem kurzweiligen Bogen über Bedeutungsgeschichte und –wandel von der Antike bis zur Neuzeit erläuterte Dr. Popović den tieferen Sinn dieses Zusammengehörigkeitsgefühls, das in der Weltsicht des alten Griechentums wurzelt. Alle Menschen auch unterschiedlicher Kulturen werden durch die Erkenntnis verbunden, diesen gemeinsamen Raum zu bevölkern, in dem sich Geschichte vollzieht. Mit dem Triumph des Christentums gewinnt dieser Raum eine spirituelle Dimension dazu: Ökumene wird zur Gesamtheit der christlichen Gemeinschaft im irdischen Raum. Unbeschadet dieser grundsätzlichen Erkenntnis konnte sich gleichwohl auch die Ökumene nicht dem Los des Allgemein-Menschlichen entziehen, und die christliche Gemeinschaft zerbrach durch gegenseitige Bannbullen von Papst und Patriarch 1054 in die großen Konfessionen der Orthodoxie und des römischen Katholizismus. Wenn wir heute von Ökumene sprechen, wird darum das seitdem bestehende Bemühen darunter begriffen, die spirituelle Einheit des Christentums wiederherzustellen – in Erinnerung an den ursprünglichen Gedanken der von Menschen besiedelten Welt als erkennbarer Gemeinsamkeit gegenüber der unbewohnbaren wie auch der unmenschlichen Einöde. In diesem Sinne ist Ökumene als Auftrag für die Zukunft aufzufassen, bei aller Unterschiedlichkeit in Sprache, Herkunft und Kultur wieder zu einem allgemein-menschlichen wie auch im Besonderen christlichen Menschheitsverständnis zu finden.
In diesem Sinne spannte auch die Abfolge musikalischer Titel auf dem Kanun einen Bogen von orientalischen zu griechischen Weisen in der musikalischen Kultur-Ökumene, besonders nuanciert durch die Tonvielfalt dieses faszinierenden Instruments, das ein vielfaches der Ton-Intervalle der neuzeitlichen europäischen Musikskala erzeugen kann. Der besondere Dank der ÖGG gilt in diesem Zusammenhang Frau Labropoulou, die sich nur für die Begleitung unserer Veranstaltung den Strapazen eines Kurzbesuchs in Wien unterzog.
Und in diesem Sinne bleibt auch zu wünschen, dass Veranstaltungen wie diese ein Gefühl für die alte und neue Ökumene stärken, von Seiten der Kirchen, der Musik, der humanistischer Bildung –die uns diese Zusammenhänge verstehen lehrt- bis hin zu allem Menschen-Verbindenden, das multikulturelle Städte wie Wien auszeichnet.
Den Text des Vortrags finden Sie Hier
Am 28.4. lud Seine Eminenz Metropolit Arsenios von Austria zum von der ÖGG initiierten Vortrag
„ΟΙΚΟΥΜΕΝΗ & ÖKUMENE – Ein griechischer Begriff der Einheit im Wandel der Zeiten“
von Dr. Mihailo Popović (Institut für Byzantinistik und Neogräzistik der Universität Wien).
Den gediegenen Rahmen für einen abwechslungsreichen Veranstaltungsabend stellte freundlicherweise Metropolit Arsenios in Form der Kirche zum Heiligen Georg zur Verfügung, die zu diesem Zweck mit Sitzreihen als Vortragsraum gestaltet wurde; dafür sei Seiner Eminenz an dieser Stelle herzlich im Namen der ÖGG gedankt.
Durch die Veranstaltung führte ÖGG-Obmann Anastasios Strikos, seines Zeichens selbst Musiker und Dirigent, der zur musikalischen Begleitung eine besondere Künstlerin kurzfristig aus Athen nach Wien holte: Sophia Labropoulou, eine Meisterin des traditionellen Saiteninstruments Kanun.
Metropolit Arsenios sprach einleitende Worte zur Begrüßung des zahlreich erschienen Publikums und stellte die Veranstaltung außerdem unter ein aktuelles karitatives Motto: die Unterstützung des Rhodos-Kulturprojekts der ÖGG, in dessen Rahmen seit 2010 jährlich die Siegerinnen und Sieger der österreichischen Landes-Olympiaden in Altgriechisch durch eine Siegerehrungsreise auf die landschaftlich und kulturell faszinierende Insel Rhodos ausgezeichnet werden. Seine Eminenz verlieh seiner Überzeugung Ausdruck, dass der jährlich benötigte Unterstützungsbetrag durch Spenden der orthodoxen Gemeinde aufgebracht werden könnte, insbesondere in Anbetracht des tiefgehenden kulturellen und völkerverbindenden Aspekts des Projekts.
ΟΙΚΟΥΜΕΝΗ – der Begriff bedeutet in seiner ursprünglichen Konzeption „die (gesamte) von Menschen bewohnte Welt“. In einem kurzweiligen Bogen über Bedeutungsgeschichte und –wandel von der Antike bis zur Neuzeit erläuterte Dr. Popović den tieferen Sinn dieses Zusammengehörigkeitsgefühls, das in der Weltsicht des alten Griechentums wurzelt. Alle Menschen auch unterschiedlicher Kulturen werden durch die Erkenntnis verbunden, diesen gemeinsamen Raum zu bevölkern, in dem sich Geschichte vollzieht. Mit dem Triumph des Christentums gewinnt dieser Raum eine spirituelle Dimension dazu: Ökumene wird zur Gesamtheit der christlichen Gemeinschaft im irdischen Raum. Unbeschadet dieser grundsätzlichen Erkenntnis konnte sich gleichwohl auch die Ökumene nicht dem Los des Allgemein-Menschlichen entziehen, und die christliche Gemeinschaft zerbrach durch gegenseitige Bannbullen von Papst und Patriarch 1054 in die großen Konfessionen der Orthodoxie und des römischen Katholizismus. Wenn wir heute von Ökumene sprechen, wird darum das seitdem bestehende Bemühen darunter begriffen, die spirituelle Einheit des Christentums wiederherzustellen – in Erinnerung an den ursprünglichen Gedanken der von Menschen besiedelten Welt als erkennbarer Gemeinsamkeit gegenüber der unbewohnbaren wie auch der unmenschlichen Einöde. In diesem Sinne ist Ökumene als Auftrag für die Zukunft aufzufassen, bei aller Unterschiedlichkeit in Sprache, Herkunft und Kultur wieder zu einem allgemein-menschlichen wie auch im Besonderen christlichen Menschheitsverständnis zu finden.
In diesem Sinne spannte auch die Abfolge musikalischer Titel auf dem Kanun einen Bogen von orientalischen zu griechischen Weisen in der musikalischen Kultur-Ökumene, besonders nuanciert durch die Tonvielfalt dieses faszinierenden Instruments, das ein vielfaches der Ton-Intervalle der neuzeitlichen europäischen Musikskala erzeugen kann. Der besondere Dank der ÖGG gilt in diesem Zusammenhang Frau Labropoulou, die sich nur für die Begleitung unserer Veranstaltung den Strapazen eines Kurzbesuchs in Wien unterzog.
Und in diesem Sinne bleibt auch zu wünschen, dass Veranstaltungen wie diese ein Gefühl für die alte und neue Ökumene stärken, von Seiten der Kirchen, der Musik, der humanistischer Bildung –die uns diese Zusammenhänge verstehen lehrt- bis hin zu allem Menschen-Verbindenden, das multikulturelle Städte wie Wien auszeichnet.
Den Text des Vortrags finden Sie Hier
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