Rhodos 2017 Highway to Hellas
„Unsere abendländische Kultur baut auf zwei Säulen auf: Die eine davon ist die jüdisch-christliche Religion mit ihren moralischen Werten, die andere die griechisch-römische Antike. Beide funktionieren ohne die altgriechische Sprache NICHT.“, lautete die Standardantwort von unserem Brixner Simon auf die Frage, warum Altgriechisch auch in der heutigen Zeit bedeutender ist, als die meisten vermuten. Für diese Bedeutung setzt sich auch die Österreichisch-Griechische Gesellschaft ein, die uns – den Siegern der Griechischolympiaden in den einzelnen Bundesländern – diese Reise nach Rhodos dankenswerterweise ermöglicht hat.
Mit Säulen und vernünftiger architektonischer Gestaltung hatte der Start unserer Reise jedoch relativ wenig zu tun. Angekommen am Salzburger Bahnhof wurden unsere heliophilen Adoniskörper mit Temperaturen unter dem gefühlten absoluten Nullpunkt auf eine harte Probe gestellt. Mit einem angenehmen Flug nach Rhodos jedoch, änderte sich dies glücklicherweise sehr rasch. Unser Highway to Hellas begann also in sengender Hitze am Freitagmorgen. Gleich in der Früh tänzelte uns der vor Energie strahlende Führer Karl-Heinz entgegen. Auf der Tour mit ihm durch die berühmt berüchtigten Orte Filerimos, Kamiros und das an Schönheit nicht zu überbietende Lindos (was auch Größen wie Pink Floyd und Led Zeppelin nicht entgangen ist) blieb uns vor allem die pittoreske Landschaft in Erinnerung, die von sehr vielen verschiedenen Sträuchern, jedoch nur wenigen Baumarten geprägt ist. Mit Informationen gefüttert war es nun aber an der Zeit, auch noch unsere Bäuche zu füttern. Manch einer von uns verdrückte da auch schon einmal das ein oder andere Schwein, was in weiterer Folge heftige Diskussionen über den Fleischkonsum auslöste, welche die ganze Woche lang anhielten. Wir kamen schließlich zum Ergebnis, dass unsere Därme zu lang für die eines Fleischfressers wären, wir aber auch zu wenige Mägen für Pflanzenfresser hätten und aus diesem Grund am besten komplett auf Nahrung verzichten sollten.
Nach einem schönen, ausgiebigen Badetag am Samstag zeigte uns unsere persönliche Fremdenführerin Maritza, die Mutter von Karl-Heinz und unser aller Ersatz-Mami, den prächtigen Großmeisterpalast und Teile der Altstadt von Rhodos. Der Besuch des Archäologischen Museums am Sonntagvormittag gemeinsam mit Dr. Johann Beck-Mannagetta als Vertreter der ÖGG, der für uns für einige Tage nachgereist war, vervollständigte unseren positiven Eindruck der Stadt, aber das eigentliche Tageshighlight überraschte uns erst am Abend in Gestalt von Giorgos Salabasis aka „Semino Rhodos“. Denn er war der Star-Gast auf einer Benefizveranstaltung, die zur Förderung griechisch-türkischen Zusammenhalts diente und deren gewaltige Musik noch lange – sehr lange – in unseren Ohren nachhallte. Dieser Zusammenhalt wurde mit Sicherheit noch dadurch gefördert, dass der türkische Vertreter nach der Halbzeit verschwand.
Ungewohnte Bekleidungsvorschriften (lange Hosen, die sich bei Temperaturen von über 30° natürlich keinesfalls an den Beinen festsaugten wie ein wabernder Blutegel an der eiternden Wunde einer Seekuh) zog dann der sich noch heißer anfühlende Montagvormittag mit sich, da wir nun endlich unseren repräsentativen Verpflichtungen nachkommen konnten. Als Botschafter der Republik Österreich (insbesondere verkörpert durch die Südtiroler und den Griechen lettischer-russischer Abstammung in unserer Gruppe) empfing uns der Metropolit Kyrillos, anschließend führten uns die Kontakte Maritzas zu jeglicher Art von Prominenz, die die Insel zu bieten hat – Landeshauptmann und Bürgermeister. Bevor unser Beinkleid jedoch vollständig an unseren Extremitäten festklebte, durften wir es dann doch gegen Badehose tauschen und uns im weinroten Meer abkühlen. Den Höhepunkt des Tages konnten wir dann aber am Abend erleben. Dabei sprechen wir natürlich nicht vom Sonnenuntergang auf der Akropolis, sondern von einem Mornellregenpfeifer (Charadrius morinellus), einer Vogelart, die im nördlichen Afrika überwintert, bevor sie zu ihrem Brutplatz in Skandinavien zurückkehrt, und aus diesem Grund auf Rhodos eine echte Sensation ist. Da unser tägliches Pensum an Schritten bis zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht erfüllt war, mussten wir den Rückweg zum Hotel per pedes zurücklegen.
Von dieser enormen Überanstrengung konnten wir uns am nächsten Tag bei einer Schifffahrt nach Symi erholen. Der Erholungsfaktor wurde durch das überaus entspannende Spiel Uno Extreme, das die Hinfahrt zur Insel erfüllte, bestärkt. Auf der Insel durften wir dann Bekanntschaft mit anderen Nationalitäten und Mentalitäten machen, kombiniert mit der Fähigkeit italienischer Touristen, ruhige, sachliche Diskussionen zu führen. Um wieder zur inneren Ruhe zu finden, wurde uns dann glücklicherweise ein Besuch am Strand – pardon: im Kloster Panormitis – ermöglicht.
Als krönenden Abschluss der kulturellen Erfahrungen auf Rhodos durften wir uns am letzten Tag vor der Abreise noch mit den Schülern der Privatschule Rhodion Paideia austauschen und einen Blick in deren Alltag erhaschen. Nebst einer Kennenlernphase mit einer speziellen Kombination aus sektisch anmutenden Tanz und Musik, in welcher der Versuch unternommen wurde das Gefühl altgriechischer Theateraufführungen aufleben zu lassen, wurde auch der Einfluss der klassischen Sprache auf diverse moderne zur Diskussion gebracht. In Folge brachte uns der Schulbus zu den Quellen von Kallithea, die bereits von den Römern als Kurort verwendet wurden. Um dieses Gefühl der Erholung, von dem selbst Kaiser Augustus profitierte, auch nur annähernd nachempfinden zu können, sahen wir uns gezwungen, den restlichen Tag zwischen Klippen und Sandstränden zu verbringen.
Am Abend wurde von uns noch kurzerhand ein weiteres Treffen mit den griechischen Schülern arrangiert und in gemütlicher Runde ließen wir die mit berauschenden Erlebnissen gespickte Reise langsam enden, bevor es am Donnerstag wieder braungebrannt in die kalte, verregnete Heimat zurückging.
Mit Säulen und vernünftiger architektonischer Gestaltung hatte der Start unserer Reise jedoch relativ wenig zu tun. Angekommen am Salzburger Bahnhof wurden unsere heliophilen Adoniskörper mit Temperaturen unter dem gefühlten absoluten Nullpunkt auf eine harte Probe gestellt. Mit einem angenehmen Flug nach Rhodos jedoch, änderte sich dies glücklicherweise sehr rasch. Unser Highway to Hellas begann also in sengender Hitze am Freitagmorgen. Gleich in der Früh tänzelte uns der vor Energie strahlende Führer Karl-Heinz entgegen. Auf der Tour mit ihm durch die berühmt berüchtigten Orte Filerimos, Kamiros und das an Schönheit nicht zu überbietende Lindos (was auch Größen wie Pink Floyd und Led Zeppelin nicht entgangen ist) blieb uns vor allem die pittoreske Landschaft in Erinnerung, die von sehr vielen verschiedenen Sträuchern, jedoch nur wenigen Baumarten geprägt ist. Mit Informationen gefüttert war es nun aber an der Zeit, auch noch unsere Bäuche zu füttern. Manch einer von uns verdrückte da auch schon einmal das ein oder andere Schwein, was in weiterer Folge heftige Diskussionen über den Fleischkonsum auslöste, welche die ganze Woche lang anhielten. Wir kamen schließlich zum Ergebnis, dass unsere Därme zu lang für die eines Fleischfressers wären, wir aber auch zu wenige Mägen für Pflanzenfresser hätten und aus diesem Grund am besten komplett auf Nahrung verzichten sollten.
Nach einem schönen, ausgiebigen Badetag am Samstag zeigte uns unsere persönliche Fremdenführerin Maritza, die Mutter von Karl-Heinz und unser aller Ersatz-Mami, den prächtigen Großmeisterpalast und Teile der Altstadt von Rhodos. Der Besuch des Archäologischen Museums am Sonntagvormittag gemeinsam mit Dr. Johann Beck-Mannagetta als Vertreter der ÖGG, der für uns für einige Tage nachgereist war, vervollständigte unseren positiven Eindruck der Stadt, aber das eigentliche Tageshighlight überraschte uns erst am Abend in Gestalt von Giorgos Salabasis aka „Semino Rhodos“. Denn er war der Star-Gast auf einer Benefizveranstaltung, die zur Förderung griechisch-türkischen Zusammenhalts diente und deren gewaltige Musik noch lange – sehr lange – in unseren Ohren nachhallte. Dieser Zusammenhalt wurde mit Sicherheit noch dadurch gefördert, dass der türkische Vertreter nach der Halbzeit verschwand.
Ungewohnte Bekleidungsvorschriften (lange Hosen, die sich bei Temperaturen von über 30° natürlich keinesfalls an den Beinen festsaugten wie ein wabernder Blutegel an der eiternden Wunde einer Seekuh) zog dann der sich noch heißer anfühlende Montagvormittag mit sich, da wir nun endlich unseren repräsentativen Verpflichtungen nachkommen konnten. Als Botschafter der Republik Österreich (insbesondere verkörpert durch die Südtiroler und den Griechen lettischer-russischer Abstammung in unserer Gruppe) empfing uns der Metropolit Kyrillos, anschließend führten uns die Kontakte Maritzas zu jeglicher Art von Prominenz, die die Insel zu bieten hat – Landeshauptmann und Bürgermeister. Bevor unser Beinkleid jedoch vollständig an unseren Extremitäten festklebte, durften wir es dann doch gegen Badehose tauschen und uns im weinroten Meer abkühlen. Den Höhepunkt des Tages konnten wir dann aber am Abend erleben. Dabei sprechen wir natürlich nicht vom Sonnenuntergang auf der Akropolis, sondern von einem Mornellregenpfeifer (Charadrius morinellus), einer Vogelart, die im nördlichen Afrika überwintert, bevor sie zu ihrem Brutplatz in Skandinavien zurückkehrt, und aus diesem Grund auf Rhodos eine echte Sensation ist. Da unser tägliches Pensum an Schritten bis zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht erfüllt war, mussten wir den Rückweg zum Hotel per pedes zurücklegen.
Von dieser enormen Überanstrengung konnten wir uns am nächsten Tag bei einer Schifffahrt nach Symi erholen. Der Erholungsfaktor wurde durch das überaus entspannende Spiel Uno Extreme, das die Hinfahrt zur Insel erfüllte, bestärkt. Auf der Insel durften wir dann Bekanntschaft mit anderen Nationalitäten und Mentalitäten machen, kombiniert mit der Fähigkeit italienischer Touristen, ruhige, sachliche Diskussionen zu führen. Um wieder zur inneren Ruhe zu finden, wurde uns dann glücklicherweise ein Besuch am Strand – pardon: im Kloster Panormitis – ermöglicht.
Als krönenden Abschluss der kulturellen Erfahrungen auf Rhodos durften wir uns am letzten Tag vor der Abreise noch mit den Schülern der Privatschule Rhodion Paideia austauschen und einen Blick in deren Alltag erhaschen. Nebst einer Kennenlernphase mit einer speziellen Kombination aus sektisch anmutenden Tanz und Musik, in welcher der Versuch unternommen wurde das Gefühl altgriechischer Theateraufführungen aufleben zu lassen, wurde auch der Einfluss der klassischen Sprache auf diverse moderne zur Diskussion gebracht. In Folge brachte uns der Schulbus zu den Quellen von Kallithea, die bereits von den Römern als Kurort verwendet wurden. Um dieses Gefühl der Erholung, von dem selbst Kaiser Augustus profitierte, auch nur annähernd nachempfinden zu können, sahen wir uns gezwungen, den restlichen Tag zwischen Klippen und Sandstränden zu verbringen.
Am Abend wurde von uns noch kurzerhand ein weiteres Treffen mit den griechischen Schülern arrangiert und in gemütlicher Runde ließen wir die mit berauschenden Erlebnissen gespickte Reise langsam enden, bevor es am Donnerstag wieder braungebrannt in die kalte, verregnete Heimat zurückging.