Ich trink Ouzo, was machst du so? – Rhodosreise 20.-27. Sept. 2018
Wenn man neun Altgriechisch-Olympioniken auf eine Reise ins wunderschöne Griechenland einlädt, muss man nicht befürchten, dass dem Alkohol im Stil der griechischen Götter zugesprochen wird. Auf der Rhodos-Reise 2018, die von der ÖGG und ihren Freunden gesponsert wurde, herrschte auch so eine sehr entspannte Atmosphäre. Die intellektuelle Elite, wie sich die Reisenden ganz bescheiden selbst bezeichneten, konnte in einem umfangreichen Programm die Insel erkunden, und hatten auch reichlich Zeit, Sonne, Strand und Meer zu genießen. Maritza, deren Namen man nur einmal erwähnen muss, um jegliche Privilegien genießen zu können, die sonst nur Einheimischen vorbehalten sind, führte mit unglaublichem Wissen die Gruppe herum. Tassos, der Präsident der ÖGG, konnte immer wieder mit seinen Zeichenkünsten beeindrucken. Lisa, die „Lehrerin“, passte gut in die Gruppe, stellte sich doch erst allmählich heraus, dass sie als Begleitperson mitreiste und nicht als Schülerin.
Gleich nach dem ersten Abendessen, das wie alle anderen im Plaza Hotel in Rhodos-Stadt sehr ausgiebig war (sehr zu empfehlen!), erkundeten wir die nähere Umgebung unseres Hotels (mehr ließen unsere vollen Bäuche nicht zu). Maritza gab uns eine kurze Einführung in die jüngere Geschichte der Insel, in die Zeit, in der Rhodos noch ein Teil Italiens war. Das erklärt auch, warum die Architektur des Hafenviertels ein wenig an Venedig erinnert. Am nächsten Tag durften wir an dem Griechisch- und Theaterunterricht an der renommierten Privatschule Rhodion Paideia teilnehmen. Die Griechen können tatsächlich ganz gut Griechisch, müssen wir uns eingestehen. Wir zogen mit hängenden Köpfen von Dannen. Doch nach dieser Niederlage konnten wir unsere Seelen mit einem Bad in der Kalithea-Therme streicheln, während die griechischen Schüler weiter in der Schule bleiben mussten.
Das Programm setzte sich am Samstag in der Altstadt fort, indem Maritza uns durch das Archäologische Museum und den Großmeisterpalast führte. Durch die Sachkunde, an der Maritza uns teilhaben ließ, kann jetzt wohl jeder von uns stundenlang von diesen Museen schwärmen. Allerdings blieb trotz des spannenden Programms am Nachmittag genug Zeit für ein ausgedehntes Bad und einen oder zwei Gyroi.
Was unbedingt noch erwähnt werden muss, ist, dass Maritza vor ein paar Monaten einen Oberschenkelhalsbruch erlitten hat. Daher ist es atemberaubend, wie souverän sie alle Anstrengungen gemeistert hat. Am Sonntag musste sie allerdings passen. Verständlich, denn da stand eine Inselrundfahrt auf dem Programm, im Zuge derer wir unter anderem die Akropolis hoch über Lindos erklommen. Karl-Heinz, liebevoll „Karli“ genannt, fesselte uns mit seinen spannenden Schilderungen in Filerimos, Lindos und Kamiros. Wenig überraschend, er ist nämlich Maritzas Sohn. Trikolon, Klimax, Allegorien für die Schönheit Griechenlands. Das Kloster von Filerimos mit seiner spannenden und mysteriösen Vergangenheit sowie seiner schönen Aussicht blieb uns ob der Expertise unseres Karlis besonders im Gedächtnis. Als nächstes besuchten wir Lindos und schlängelten uns durch die unzähligen Gassen Richtung Akropolis. In die Tiefe auf das strahlend blaue Meer blickend, verstanden wir, wie bewusst die alten Griechen die Wahl ihrer Kultstätten durchdacht hatten. Die Wirkung der malerischen Landschaft in Kombination mit solchen Kulturschätzen war überaus faszinierend. Auch in Kamiros genossen wir den Blick über die Ruinen auf das Meer und lauschten Karlis Ausführungen über den Aufbau und die Fortschrittlichkeit dieser antiken Stadt. Zurückgekehrt nach Rhodos ließen wir den Tag am Strand ausklingen. Am Montag wurde es ernst mit unseren offiziellen Besuchen als „VertreterInnen der Republik Österreich“. Beim Bürgermeisterempfang wurden wir sehr stark motiviert, Neugriechisch zu lernen, begünstigt durch die Tatsache, dass wir den Unterhaltungen nicht folgen konnten. Im Anschluss machten wir eine gemütliche Stadtrundfahrt mit einem Bummelzug. Danach ging es für die einen wieder zum Strand und für die anderen in die Altstadt, wo uns der Metropolit zu Gaumenfreuden in sein privates Heim lud. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, aber wir, die wir diesen Artikel verfassen, finden, der Likör war schon ziemlich gut. Die Nachspeise war uns allerdings etwas zu süß. Der Besuch war grundsätzlich etwas sehr Interessantes und Neues, schließlich trifft man nicht jeden Tag ein geistliches Oberhaupt. Doch auch die beschäftigen sich mit nur allzu weltlichen Dingen, denn auch Metropoliten brauchen hin und wieder ärztlichen Rat, konnten wir aus unserer Unterhaltung erfahren.
Der Dienstag stand im Zeichen der Insel Symi. Maritza - wie auch sonst - ließ ihre Kontakte spielen und organisierte uns eine Gratis-Bootstour. Auf der Insel Symi hintergingen wir dann das einzige Mal unser Hotel in großem Stil und aßen zu Mittag, so wie Griechen normalerweise zu Abend essen. Vorspeisen wurden verzehrt, Kalamari, Taramosalata, Tsatsiki, Dolmadakia, and so on, and so on. Köstlich allemal. Symi ist nicht wirklich groß, und so gibt es außer der Stadt selbst nur ein wunderschönes Kloster zu besichtigen. Einmal mehr setzte sich Maritza für uns ein und erwirkte, dass der öffentliche Bus zweimal für uns hielt, damit wir unsere Erinnerungsfotos schießen konnten. Die griechische Orthodoxie steht auf Prunk, durften wir feststellen, als wir im Kloster waren.
Der Mittwoch wurde einerseits auf der Präfektur verbracht, mit anregenden Diskussionen, andererseits im Stadion, mit auslaugenden Sprints. Und natürlich - wie sollte es anders sein – am Strand. Wir genossen den Ausblick, als die Sonne im rastlos wogenden, weinfarbenen Meer versank. Die meisten schossen Erinnerungsfotos, die wieder andere aus unserer Gruppe mit ihren wellenreitenden Körpern zierten.
Das alles klingt jetzt so, als ob das Programm überbordend dicht gewesen wäre. Das stimmt so allerdings nicht. Zwischendurch blieb immer genug Zeit, um die Sonne zu genießen und Rätsel zu lösen. Auf dem Sprungturm im Meer herrschte reger Betrieb und die „intellektuelle Elite“ stellte sich als eine Ansammlung wahrer Sportskanonen heraus. Am Abend blieb oft Zeit, um das kulturelle Leben der Stadt, samt seinen kulinarischen Schmankerln, kennenzulernen. Man kann mit Gewissheit behaupten, dass die Gruppe in dieser Woche einander sehr schätzen gelernt hat. Auf unser erstes gemeinsames Treffen freuen sich schon alle.
An dieser Stelle möchten wir, Corinna, Francesca, Ines, Jakob, Johanna, Johanna, Kathrin, Lisa, Noah und Rosa, uns herzlichst bedanken, dass uns diese Reise ermöglicht worden ist. (Und natürlich bei den Betreibern der 80s-Bar „Elli“ und der finnischen Karaoke-Bar.) Die Reise wird uns sowohl von der Seite der Kultur als auch von der des Zwischenmenschlichen in bester Erinnerung bleiben.
Gleich nach dem ersten Abendessen, das wie alle anderen im Plaza Hotel in Rhodos-Stadt sehr ausgiebig war (sehr zu empfehlen!), erkundeten wir die nähere Umgebung unseres Hotels (mehr ließen unsere vollen Bäuche nicht zu). Maritza gab uns eine kurze Einführung in die jüngere Geschichte der Insel, in die Zeit, in der Rhodos noch ein Teil Italiens war. Das erklärt auch, warum die Architektur des Hafenviertels ein wenig an Venedig erinnert. Am nächsten Tag durften wir an dem Griechisch- und Theaterunterricht an der renommierten Privatschule Rhodion Paideia teilnehmen. Die Griechen können tatsächlich ganz gut Griechisch, müssen wir uns eingestehen. Wir zogen mit hängenden Köpfen von Dannen. Doch nach dieser Niederlage konnten wir unsere Seelen mit einem Bad in der Kalithea-Therme streicheln, während die griechischen Schüler weiter in der Schule bleiben mussten.
Das Programm setzte sich am Samstag in der Altstadt fort, indem Maritza uns durch das Archäologische Museum und den Großmeisterpalast führte. Durch die Sachkunde, an der Maritza uns teilhaben ließ, kann jetzt wohl jeder von uns stundenlang von diesen Museen schwärmen. Allerdings blieb trotz des spannenden Programms am Nachmittag genug Zeit für ein ausgedehntes Bad und einen oder zwei Gyroi.
Was unbedingt noch erwähnt werden muss, ist, dass Maritza vor ein paar Monaten einen Oberschenkelhalsbruch erlitten hat. Daher ist es atemberaubend, wie souverän sie alle Anstrengungen gemeistert hat. Am Sonntag musste sie allerdings passen. Verständlich, denn da stand eine Inselrundfahrt auf dem Programm, im Zuge derer wir unter anderem die Akropolis hoch über Lindos erklommen. Karl-Heinz, liebevoll „Karli“ genannt, fesselte uns mit seinen spannenden Schilderungen in Filerimos, Lindos und Kamiros. Wenig überraschend, er ist nämlich Maritzas Sohn. Trikolon, Klimax, Allegorien für die Schönheit Griechenlands. Das Kloster von Filerimos mit seiner spannenden und mysteriösen Vergangenheit sowie seiner schönen Aussicht blieb uns ob der Expertise unseres Karlis besonders im Gedächtnis. Als nächstes besuchten wir Lindos und schlängelten uns durch die unzähligen Gassen Richtung Akropolis. In die Tiefe auf das strahlend blaue Meer blickend, verstanden wir, wie bewusst die alten Griechen die Wahl ihrer Kultstätten durchdacht hatten. Die Wirkung der malerischen Landschaft in Kombination mit solchen Kulturschätzen war überaus faszinierend. Auch in Kamiros genossen wir den Blick über die Ruinen auf das Meer und lauschten Karlis Ausführungen über den Aufbau und die Fortschrittlichkeit dieser antiken Stadt. Zurückgekehrt nach Rhodos ließen wir den Tag am Strand ausklingen. Am Montag wurde es ernst mit unseren offiziellen Besuchen als „VertreterInnen der Republik Österreich“. Beim Bürgermeisterempfang wurden wir sehr stark motiviert, Neugriechisch zu lernen, begünstigt durch die Tatsache, dass wir den Unterhaltungen nicht folgen konnten. Im Anschluss machten wir eine gemütliche Stadtrundfahrt mit einem Bummelzug. Danach ging es für die einen wieder zum Strand und für die anderen in die Altstadt, wo uns der Metropolit zu Gaumenfreuden in sein privates Heim lud. Geschmäcker sind bekanntlich verschieden, aber wir, die wir diesen Artikel verfassen, finden, der Likör war schon ziemlich gut. Die Nachspeise war uns allerdings etwas zu süß. Der Besuch war grundsätzlich etwas sehr Interessantes und Neues, schließlich trifft man nicht jeden Tag ein geistliches Oberhaupt. Doch auch die beschäftigen sich mit nur allzu weltlichen Dingen, denn auch Metropoliten brauchen hin und wieder ärztlichen Rat, konnten wir aus unserer Unterhaltung erfahren.
Der Dienstag stand im Zeichen der Insel Symi. Maritza - wie auch sonst - ließ ihre Kontakte spielen und organisierte uns eine Gratis-Bootstour. Auf der Insel Symi hintergingen wir dann das einzige Mal unser Hotel in großem Stil und aßen zu Mittag, so wie Griechen normalerweise zu Abend essen. Vorspeisen wurden verzehrt, Kalamari, Taramosalata, Tsatsiki, Dolmadakia, and so on, and so on. Köstlich allemal. Symi ist nicht wirklich groß, und so gibt es außer der Stadt selbst nur ein wunderschönes Kloster zu besichtigen. Einmal mehr setzte sich Maritza für uns ein und erwirkte, dass der öffentliche Bus zweimal für uns hielt, damit wir unsere Erinnerungsfotos schießen konnten. Die griechische Orthodoxie steht auf Prunk, durften wir feststellen, als wir im Kloster waren.
Der Mittwoch wurde einerseits auf der Präfektur verbracht, mit anregenden Diskussionen, andererseits im Stadion, mit auslaugenden Sprints. Und natürlich - wie sollte es anders sein – am Strand. Wir genossen den Ausblick, als die Sonne im rastlos wogenden, weinfarbenen Meer versank. Die meisten schossen Erinnerungsfotos, die wieder andere aus unserer Gruppe mit ihren wellenreitenden Körpern zierten.
Das alles klingt jetzt so, als ob das Programm überbordend dicht gewesen wäre. Das stimmt so allerdings nicht. Zwischendurch blieb immer genug Zeit, um die Sonne zu genießen und Rätsel zu lösen. Auf dem Sprungturm im Meer herrschte reger Betrieb und die „intellektuelle Elite“ stellte sich als eine Ansammlung wahrer Sportskanonen heraus. Am Abend blieb oft Zeit, um das kulturelle Leben der Stadt, samt seinen kulinarischen Schmankerln, kennenzulernen. Man kann mit Gewissheit behaupten, dass die Gruppe in dieser Woche einander sehr schätzen gelernt hat. Auf unser erstes gemeinsames Treffen freuen sich schon alle.
An dieser Stelle möchten wir, Corinna, Francesca, Ines, Jakob, Johanna, Johanna, Kathrin, Lisa, Noah und Rosa, uns herzlichst bedanken, dass uns diese Reise ermöglicht worden ist. (Und natürlich bei den Betreibern der 80s-Bar „Elli“ und der finnischen Karaoke-Bar.) Die Reise wird uns sowohl von der Seite der Kultur als auch von der des Zwischenmenschlichen in bester Erinnerung bleiben.