Reisebericht Rhodos 2014
Do, 18. 09.: Anreise
Nach einer spannenden Preisverleihung der Latein- und Griechisch-Olympiade im Landhaus in Bregenz bestiegen wir alle gemeinsam um 11:40 Uhr den Zug von Bregenz nach Salzburg. Vom Salzburger Flughafen ging es gleich weiter zum Flughafen, wo uns Dr. Beck bereits erwartete und uns eine kurze Einführung über die bevorstehende Reise gab. In Rhodos angekommen wurden wir herzlich von Maritza begrüßt, nach einer kurzen Fahrt ins Hotel fielen wir alle todmüde in die Betten.
Fr, 19. 09.: Altgriechisch in "Rhodion Paideia"; Besuch der Kallithea-Thermen
Unseren ersten richtigen Tag starteten wir gleich mit vollem Programm: Um 09:45 holte uns ein Schulbus vom Hotel ab und brachte uns in die Privatschule „Rhodion Paideia“, wo wir den Vormittag verbrachten. Nach einer herzlichen Begrüßung durften wir zusammen mit den SchülerInnen von Rhodion Paideia am Altgriechisch-Unterricht teilnehmen. Besonders interessant waren die verschiedenen Aussprachen der altgriechischen Texte: Unsere Erasmus-Aussprache und die neugriechische der Schüler. Danach spielten wir einige Kennenlern-Spiele in der Aula der Schule. Anschließend trafen wir noch den Direktor der Schule und erhielten alle ein kleines Geschenk. Nach dem Mittagessen in der Schule fuhren wir mit unserem Bus in die Kallithea-Thermen, deren Geschichte uns Maritza ausführlich erzählte: Die Thermen wurden im 2. Weltkrieg bombardiert und anschließend wiederaufgebaut und renoviert. Heute sind die Kallithea-Thermen ein beliebter Veranstaltungsort für Hochzeiten, von denen wir sogar eine zu sehen bekamen. Neben der Geschichte der Therme erzählte uns Maritza auch einiges über regionale Kräuter und Gewürze und ließ sie uns auch riechen und probieren. Den restlichen Nachmittag ließen wir gemütlich am Strand ausklingen.
Sa, 20. 09.: Schiffsausflug auf die Insel Symi
Am Samstag mussten wir schon früh aufstehen, um zum Hafen zu fahren. Von dort aus brauchten wir mit dem Katamaran „King Saron“ eine Stunde nach Symi. Das Wetter war wieder wunderschön, sehr warm und leicht windig.
Auf der Insel führte uns Maritza zuerst nach einer interessanten Einführung zu einer kleinen, versteckten Bäckerei, in der eine Spezialität, die im Kloster hergestellt wird, verkauft wird: Cheese Pie, eine Teigtasche gefüllt mit selbstgemachtem Käse. Nach dieser Stärkung besuchten wir das Kloster Panormitis, in dessen Kirche täglich viele Pilger kommen, um zum Erzengel Michael zu beten.
Danach fuhren wir mit einem 70er-Jahre-Minibus, auf Maritzas Anfrage, durch das Landesinnere der steinigen Insel, die wegen der Abholzung für den Schiffbau nur mehr sehr wenig Vegetation hat, zum nächsten Hafen. Auf dem Weg machten wir ein paar Fotopausen und trafen einen Eselführer. Maritza führte uns durch viele kleine Gassen und erzählte uns von den Schwammtauchern. Bei einem ihrer unzähligen Bekannten hatten wir Gelegenheit, günstig Naturschwämme für Zuhause zu kaufen.
Anschließend setzten wir uns in einen Touristenzug, der stimmungsvolle griechische Musik spielte, und konnten die Küste und das Meer bewundern. Am Strand hatten wir sogar Zeit, ein Bad im kühlen Salzwasser zu nehmen.
Nach einer späten Mittagspause ging es zurück zum Hafen, wo uns der Katamaran wieder nach Rhodos brachte.
So, 21. 09.: Inselrundfahrt nach Lindos, Kamiros und Filerimos
Unter der Führung von Maritza begaben wir uns auf die Spuren des antiken Griechenlands und besichtigten die drei antiken Städte Lindos, Kamiros und Filerimos bzw. Ialysos.
Über die holprigen Straßen steuerten wir mit unserem Minibus die Stadt Lindos an, an deren Fuße wir von zwei niedlichen Eseln empfangen wurden. Diese wurden natürlich sofort auf Fotos verewigt. Nachdem die beiden Esel ihr Fotoshooting hinter sich hatten, ging es für uns zu Fuß auf die Akropolis weiter.
Ein imposantes Schiffsrelief, diverse Tempelbauten und vor allem Treppen, die sich ähnlich eines Wasserfalles aus der Höhe über den Berg herab ergossen: die Highlights der von Kleobulos in Auftrag gegebenen Anlage. Oben angekommen überwältigte uns das Panorama; die Häuser der Touristenhochburg Lindos ähneln einem auf dem Hang ausgeschütteten Spritzer Milch, ganz in weiß und wie eine Decke an den Fels anliegend, die ideale Vorstellung einer antiken Stadt, in Harmonie mit der blühenden Natur; auf der anderen Seite das Meer, tosend und peitschend gegen den Felsen, auf dem die Akropolis thront.
Doch: Die Zeit zum Staunen ist eng bemessen, also runter vom Plateau, rein in ein paar Souvenirshops, um Andenken zu kaufen, und ab nach Kamiros, auch als Pompeji Griechenlands bekannt.
Man muss zugeben, der Erhaltungszustand ist ausgezeichnet und abgesehen von einigen Einzelheiten erinnert an das ausgegrabene Städtchen tatsächlich daran. Der schon im Altertum weitbekannte angenehme Wind macht sich bemerkbar und bläht unsere Gewänder, Wälder bedeckten die umliegende Gegend. Die Bewohner der antiken Stadt erwachen bei den Ausführungen unserer Gruppenführerin zum Leben und gehen ihren täglichen Geschäften nach, wir gehen zum Bus, der uns in ein Restaurant bringt, wo wir von der lokalen Küche kosten können.
Nachdem wir uns gesättigt hatten mit Speis und Trank, zogen wir weiter gegen Filerimos. Durch eine Zypressenallee schreitend erreichten wir die Sehenswürdigkeit des Hügels – die Kirche der Johanniter. Maritza führte uns dort in deren Geschichte ein und zeigte uns die atemberaubende Architektur des Gebäudes. Weiters sollen sich zahlreiche Paare, darunter Maritza und ihr Ehemann, in dieser Kirche das Ja-Wort gegeben haben. Als wir die Kirche verlassen hatten, ging es zum Aussichtsturm, welcher uns einen wunderschönen Ausblick über die Stadt Rhodos schenkte. Mit einem Sprint über den Kreuzweg verließen wir diesen einzigartigen Ort, vielleicht wird der eine oder andere auch an seinem Hochzeitstag dahin zurückkehren.
Mo, 22. 09.: Empfänge beim Vizegouverneur, Bürgermeister und Metropoliten;
Einladung der österreichischen Botschafterin Mag. Melitta Schubert
Nach dem Wochenende erwartete uns, zumindest für einen halben Tag, der „Ernst des Lebens“. Gemeinsam mit der österreichischen Botschafterin, Mag. Melitta Schubert, die am Vorabend im Hotel eingetroffen war, absolvierten wir einige offizielle Besuche: zunächst beim Vizegouverneur, der uns herzlich willkommen hieß. Sofort brachte Maritza, getreu dem geflügelten Wort „Carpe diem“ oder auch „Frechheit siegt“ (was man fast schon als ihr Motto bezeichnen muss), ihre Idee für ein Programm vor, im Rahmen dessen die Teilnehmer dieser und der vorherigen Rhodos-Reisen der ÖGG, insgesamt immerhin vierzig Fans der griechischen Sprache, die Möglichkeit bekommen sollten, für ein Monat nach Rhodos zurückzukehren, um Neugriechisch zu lernen. Auch beim Bürgermeister, der uns mit einem großen Presseaufgebot empfing, ließ dieser Vorstoß nicht lange auf sich warten – wer weiß, was sich damit noch ergibt? Wir indessen trugen unseren Teil bei, indem wir mit „Μήλο μου κόκκινο“ und „In die Berg bin i gern“ ein Ständchen brachten, das (trotz kleinerer Patzer in der Harmonie) sehr erfreut aufgenommen wurde. Schließlich trafen wir auch noch den Metropoliten Kyrillos von Rhodos, der uns ebenfalls sehr interssiert begegnete.
Zu unserem verdienten Mittagessen lud uns die Botschafterin im Anschluss in ein Restaurant ein, wo wir, Meeresblick inbegriffen, (wieder einmal) in den Genuss aller Spezialitäten und Köstlichkeiten der griechischen Küche kamen.
Weil sich das Wetter, wie den ganzen Verlauf der Woche, durchgehend von seiner allerbesten Seite präsentierte, kehrten wir nur rasch ins Hotel zurück, um uns für den Strand auszurüsten, und verbrachten unseren freien Nachmittag am beziehungsweise im paradiesisch blauen Meer.
Der Tag klang aus in beeindruckendem Ambiente im Hof des Großmeisterpalastes, wo wir zwischen den alten Mauern und unter freiem Himmel ein hinreißendes Konzert unter der Leitung des Präsidenten der ÖGG, Herrn Anastasios Strikkos, genießen durften.
Di, 23. 09.: Rundgang durch die Altstadt
Am Dienstag begann der Tag etwas gemütlicher. Da die Besichtigung der Altstadt erst für Nachmittag angesetzt war, konnten wir unseren Schlaf etwas länger genießen. Doch wirklich lange hielt es uns nicht auf den Zimmern und nach einem energiespendenden Frühstück eilten die einen zum Strand – der Anziehungskraft des Meeres hilflos ausgeliefert –, die anderen aber entspannten am hoteleigenen Pool.
Pünktlich um halb zwei fanden wir uns alle am Vorplatz des Großmeisterpalastes ein und betraten ohne Verzögerung den Innenhof. Drinnen waren wir überwältigt von dem Prunk, den wir dort vorfanden. Andächtig lauschten wir den Worten Maritzas und ließen uns die Geschichte dieses monumentalen Bauwerks erklären. Wir begutachteten die Funde, wobei wir alles bis ins kleinste Detail wissen wollten. Danach erklommen wir die Treppe zu den Prunkräumen des Großmeisterpalasts, wo wir die prächtige Ausstattung und Dekoration bestaunten. Fast satt von all den Eindrücken spazierten wir die Ritterstraße hinunter, wo wir bei einem Eis pausierten. Wieder gestärkt besuchten wir noch das Ärchäologische Museum, in dem wir neben zahlreichen Skulpturen auch die Mosaike und den Garten bewunderten und von Maritza in die Geheimnisse der Symbolik eingeführt wurden. Als wir uns gerade noch aus dem Museumsgebäude retten konnten, da die Tore fast schon für die Nacht geschlossen wurden und die Angestellten das Hinauskomplimentieren schon wieder aufgaben, wurden wir noch durch die Altstadt geführt. Wir sahen die Sokratesstraße, spürten das pulsierende Leben im Zentrum, durchwanderten die Stadtmauern und flanierten durch enge Gässchen, immer begleitet von Maritzas „shopping tipps“.
Hungrig gelangten wir am Abend ins Hotel und ließen diesen ereignisreichen Tag bei einem guten Essen ausklingen.
Mi, 24. 09.: Abschied mit Sonnenuntergang auf der Akropolis von Rhodos
An unserem letzten Tag konnten wir den Großteil des Tages den Strand noch einmal in vollen Zügen genießen. Um vier Uhr wurden wir schließlich zur Akropolis von Rhodos chauffiert, um später vor dieser Kulisse den Sonnenuntergang zu erleben. Zuerst erzählte uns Maritza aber noch über die Akropolis auf dem Agios Stephanos und über die Überreste des Apollon-Pythios-Tempels. In dem gut erhaltenen Theater rezitierte Hanna die ersten zehn Verse der Odyssee (im Original, versteht sich) und zog damit einige bewundernde Blicke einer russischen Reisegruppeauf sich, denen die altgriechische Sprache anscheinend fremd war. Im Stadion veranstalteten Philipp und Moritz, der als Sieger hervorging, ein Wettrennen und erinnerten damit an die antiken sportlichen Wettkämpfe zu Ehren des Helios.
Nachdem sich Helios auf traumhafte Weise mit Eos vereint und in die Thalassa hinabgestiegen, sprich die Sonne untergegangen war, kamen wir beim Abstieg noch bei den Nymphäen, unterirdisch angelegten Brunnenanlagen, vorbei.
Wir bedanken uns für diese Reise und die vielen unvergesslichen Erlebnisse!
Nach einer spannenden Preisverleihung der Latein- und Griechisch-Olympiade im Landhaus in Bregenz bestiegen wir alle gemeinsam um 11:40 Uhr den Zug von Bregenz nach Salzburg. Vom Salzburger Flughafen ging es gleich weiter zum Flughafen, wo uns Dr. Beck bereits erwartete und uns eine kurze Einführung über die bevorstehende Reise gab. In Rhodos angekommen wurden wir herzlich von Maritza begrüßt, nach einer kurzen Fahrt ins Hotel fielen wir alle todmüde in die Betten.
Fr, 19. 09.: Altgriechisch in "Rhodion Paideia"; Besuch der Kallithea-Thermen
Unseren ersten richtigen Tag starteten wir gleich mit vollem Programm: Um 09:45 holte uns ein Schulbus vom Hotel ab und brachte uns in die Privatschule „Rhodion Paideia“, wo wir den Vormittag verbrachten. Nach einer herzlichen Begrüßung durften wir zusammen mit den SchülerInnen von Rhodion Paideia am Altgriechisch-Unterricht teilnehmen. Besonders interessant waren die verschiedenen Aussprachen der altgriechischen Texte: Unsere Erasmus-Aussprache und die neugriechische der Schüler. Danach spielten wir einige Kennenlern-Spiele in der Aula der Schule. Anschließend trafen wir noch den Direktor der Schule und erhielten alle ein kleines Geschenk. Nach dem Mittagessen in der Schule fuhren wir mit unserem Bus in die Kallithea-Thermen, deren Geschichte uns Maritza ausführlich erzählte: Die Thermen wurden im 2. Weltkrieg bombardiert und anschließend wiederaufgebaut und renoviert. Heute sind die Kallithea-Thermen ein beliebter Veranstaltungsort für Hochzeiten, von denen wir sogar eine zu sehen bekamen. Neben der Geschichte der Therme erzählte uns Maritza auch einiges über regionale Kräuter und Gewürze und ließ sie uns auch riechen und probieren. Den restlichen Nachmittag ließen wir gemütlich am Strand ausklingen.
Sa, 20. 09.: Schiffsausflug auf die Insel Symi
Am Samstag mussten wir schon früh aufstehen, um zum Hafen zu fahren. Von dort aus brauchten wir mit dem Katamaran „King Saron“ eine Stunde nach Symi. Das Wetter war wieder wunderschön, sehr warm und leicht windig.
Auf der Insel führte uns Maritza zuerst nach einer interessanten Einführung zu einer kleinen, versteckten Bäckerei, in der eine Spezialität, die im Kloster hergestellt wird, verkauft wird: Cheese Pie, eine Teigtasche gefüllt mit selbstgemachtem Käse. Nach dieser Stärkung besuchten wir das Kloster Panormitis, in dessen Kirche täglich viele Pilger kommen, um zum Erzengel Michael zu beten.
Danach fuhren wir mit einem 70er-Jahre-Minibus, auf Maritzas Anfrage, durch das Landesinnere der steinigen Insel, die wegen der Abholzung für den Schiffbau nur mehr sehr wenig Vegetation hat, zum nächsten Hafen. Auf dem Weg machten wir ein paar Fotopausen und trafen einen Eselführer. Maritza führte uns durch viele kleine Gassen und erzählte uns von den Schwammtauchern. Bei einem ihrer unzähligen Bekannten hatten wir Gelegenheit, günstig Naturschwämme für Zuhause zu kaufen.
Anschließend setzten wir uns in einen Touristenzug, der stimmungsvolle griechische Musik spielte, und konnten die Küste und das Meer bewundern. Am Strand hatten wir sogar Zeit, ein Bad im kühlen Salzwasser zu nehmen.
Nach einer späten Mittagspause ging es zurück zum Hafen, wo uns der Katamaran wieder nach Rhodos brachte.
So, 21. 09.: Inselrundfahrt nach Lindos, Kamiros und Filerimos
Unter der Führung von Maritza begaben wir uns auf die Spuren des antiken Griechenlands und besichtigten die drei antiken Städte Lindos, Kamiros und Filerimos bzw. Ialysos.
Über die holprigen Straßen steuerten wir mit unserem Minibus die Stadt Lindos an, an deren Fuße wir von zwei niedlichen Eseln empfangen wurden. Diese wurden natürlich sofort auf Fotos verewigt. Nachdem die beiden Esel ihr Fotoshooting hinter sich hatten, ging es für uns zu Fuß auf die Akropolis weiter.
Ein imposantes Schiffsrelief, diverse Tempelbauten und vor allem Treppen, die sich ähnlich eines Wasserfalles aus der Höhe über den Berg herab ergossen: die Highlights der von Kleobulos in Auftrag gegebenen Anlage. Oben angekommen überwältigte uns das Panorama; die Häuser der Touristenhochburg Lindos ähneln einem auf dem Hang ausgeschütteten Spritzer Milch, ganz in weiß und wie eine Decke an den Fels anliegend, die ideale Vorstellung einer antiken Stadt, in Harmonie mit der blühenden Natur; auf der anderen Seite das Meer, tosend und peitschend gegen den Felsen, auf dem die Akropolis thront.
Doch: Die Zeit zum Staunen ist eng bemessen, also runter vom Plateau, rein in ein paar Souvenirshops, um Andenken zu kaufen, und ab nach Kamiros, auch als Pompeji Griechenlands bekannt.
Man muss zugeben, der Erhaltungszustand ist ausgezeichnet und abgesehen von einigen Einzelheiten erinnert an das ausgegrabene Städtchen tatsächlich daran. Der schon im Altertum weitbekannte angenehme Wind macht sich bemerkbar und bläht unsere Gewänder, Wälder bedeckten die umliegende Gegend. Die Bewohner der antiken Stadt erwachen bei den Ausführungen unserer Gruppenführerin zum Leben und gehen ihren täglichen Geschäften nach, wir gehen zum Bus, der uns in ein Restaurant bringt, wo wir von der lokalen Küche kosten können.
Nachdem wir uns gesättigt hatten mit Speis und Trank, zogen wir weiter gegen Filerimos. Durch eine Zypressenallee schreitend erreichten wir die Sehenswürdigkeit des Hügels – die Kirche der Johanniter. Maritza führte uns dort in deren Geschichte ein und zeigte uns die atemberaubende Architektur des Gebäudes. Weiters sollen sich zahlreiche Paare, darunter Maritza und ihr Ehemann, in dieser Kirche das Ja-Wort gegeben haben. Als wir die Kirche verlassen hatten, ging es zum Aussichtsturm, welcher uns einen wunderschönen Ausblick über die Stadt Rhodos schenkte. Mit einem Sprint über den Kreuzweg verließen wir diesen einzigartigen Ort, vielleicht wird der eine oder andere auch an seinem Hochzeitstag dahin zurückkehren.
Mo, 22. 09.: Empfänge beim Vizegouverneur, Bürgermeister und Metropoliten;
Einladung der österreichischen Botschafterin Mag. Melitta Schubert
Nach dem Wochenende erwartete uns, zumindest für einen halben Tag, der „Ernst des Lebens“. Gemeinsam mit der österreichischen Botschafterin, Mag. Melitta Schubert, die am Vorabend im Hotel eingetroffen war, absolvierten wir einige offizielle Besuche: zunächst beim Vizegouverneur, der uns herzlich willkommen hieß. Sofort brachte Maritza, getreu dem geflügelten Wort „Carpe diem“ oder auch „Frechheit siegt“ (was man fast schon als ihr Motto bezeichnen muss), ihre Idee für ein Programm vor, im Rahmen dessen die Teilnehmer dieser und der vorherigen Rhodos-Reisen der ÖGG, insgesamt immerhin vierzig Fans der griechischen Sprache, die Möglichkeit bekommen sollten, für ein Monat nach Rhodos zurückzukehren, um Neugriechisch zu lernen. Auch beim Bürgermeister, der uns mit einem großen Presseaufgebot empfing, ließ dieser Vorstoß nicht lange auf sich warten – wer weiß, was sich damit noch ergibt? Wir indessen trugen unseren Teil bei, indem wir mit „Μήλο μου κόκκινο“ und „In die Berg bin i gern“ ein Ständchen brachten, das (trotz kleinerer Patzer in der Harmonie) sehr erfreut aufgenommen wurde. Schließlich trafen wir auch noch den Metropoliten Kyrillos von Rhodos, der uns ebenfalls sehr interssiert begegnete.
Zu unserem verdienten Mittagessen lud uns die Botschafterin im Anschluss in ein Restaurant ein, wo wir, Meeresblick inbegriffen, (wieder einmal) in den Genuss aller Spezialitäten und Köstlichkeiten der griechischen Küche kamen.
Weil sich das Wetter, wie den ganzen Verlauf der Woche, durchgehend von seiner allerbesten Seite präsentierte, kehrten wir nur rasch ins Hotel zurück, um uns für den Strand auszurüsten, und verbrachten unseren freien Nachmittag am beziehungsweise im paradiesisch blauen Meer.
Der Tag klang aus in beeindruckendem Ambiente im Hof des Großmeisterpalastes, wo wir zwischen den alten Mauern und unter freiem Himmel ein hinreißendes Konzert unter der Leitung des Präsidenten der ÖGG, Herrn Anastasios Strikkos, genießen durften.
Di, 23. 09.: Rundgang durch die Altstadt
Am Dienstag begann der Tag etwas gemütlicher. Da die Besichtigung der Altstadt erst für Nachmittag angesetzt war, konnten wir unseren Schlaf etwas länger genießen. Doch wirklich lange hielt es uns nicht auf den Zimmern und nach einem energiespendenden Frühstück eilten die einen zum Strand – der Anziehungskraft des Meeres hilflos ausgeliefert –, die anderen aber entspannten am hoteleigenen Pool.
Pünktlich um halb zwei fanden wir uns alle am Vorplatz des Großmeisterpalastes ein und betraten ohne Verzögerung den Innenhof. Drinnen waren wir überwältigt von dem Prunk, den wir dort vorfanden. Andächtig lauschten wir den Worten Maritzas und ließen uns die Geschichte dieses monumentalen Bauwerks erklären. Wir begutachteten die Funde, wobei wir alles bis ins kleinste Detail wissen wollten. Danach erklommen wir die Treppe zu den Prunkräumen des Großmeisterpalasts, wo wir die prächtige Ausstattung und Dekoration bestaunten. Fast satt von all den Eindrücken spazierten wir die Ritterstraße hinunter, wo wir bei einem Eis pausierten. Wieder gestärkt besuchten wir noch das Ärchäologische Museum, in dem wir neben zahlreichen Skulpturen auch die Mosaike und den Garten bewunderten und von Maritza in die Geheimnisse der Symbolik eingeführt wurden. Als wir uns gerade noch aus dem Museumsgebäude retten konnten, da die Tore fast schon für die Nacht geschlossen wurden und die Angestellten das Hinauskomplimentieren schon wieder aufgaben, wurden wir noch durch die Altstadt geführt. Wir sahen die Sokratesstraße, spürten das pulsierende Leben im Zentrum, durchwanderten die Stadtmauern und flanierten durch enge Gässchen, immer begleitet von Maritzas „shopping tipps“.
Hungrig gelangten wir am Abend ins Hotel und ließen diesen ereignisreichen Tag bei einem guten Essen ausklingen.
Mi, 24. 09.: Abschied mit Sonnenuntergang auf der Akropolis von Rhodos
An unserem letzten Tag konnten wir den Großteil des Tages den Strand noch einmal in vollen Zügen genießen. Um vier Uhr wurden wir schließlich zur Akropolis von Rhodos chauffiert, um später vor dieser Kulisse den Sonnenuntergang zu erleben. Zuerst erzählte uns Maritza aber noch über die Akropolis auf dem Agios Stephanos und über die Überreste des Apollon-Pythios-Tempels. In dem gut erhaltenen Theater rezitierte Hanna die ersten zehn Verse der Odyssee (im Original, versteht sich) und zog damit einige bewundernde Blicke einer russischen Reisegruppeauf sich, denen die altgriechische Sprache anscheinend fremd war. Im Stadion veranstalteten Philipp und Moritz, der als Sieger hervorging, ein Wettrennen und erinnerten damit an die antiken sportlichen Wettkämpfe zu Ehren des Helios.
Nachdem sich Helios auf traumhafte Weise mit Eos vereint und in die Thalassa hinabgestiegen, sprich die Sonne untergegangen war, kamen wir beim Abstieg noch bei den Nymphäen, unterirdisch angelegten Brunnenanlagen, vorbei.
Wir bedanken uns für diese Reise und die vielen unvergesslichen Erlebnisse!